1.6.11

White Room

Drei Monate Revelstoke komprimiert in 20 Minuten. Unser Film "White Room" ist endlich da! Enjoy...


29.3.11

Skifilm - Sneak Preview

Last, but not least soll hier noch kurz an unseren Skifilm erinnert werden. Bis Ende April oder Anfang Mai werdet ihr euch jedoch noch gedulden müssen, da es eine Herkulesarbeit werden wird, die Stunden um Stunden an Material zu sichten, zu sortieren und zu schneiden.
Wann und wo die Premiere stattfindet, wird bei Zeiten bekannt gegeben. In der Zwischenzeit darf ich als kleine Sneak das Video von Alex' Besuch hier in Revy nochmal empfehlen.

Cheers, J

UPDATE: Filmpremiere am 1. Juni 2011! Für den Trailer hier klicken!!

26.3.11

G.N.A.R.

Stell dir vor, du stehst in der Liftschlange. Plötzlich dreht sich der völlig Unbekannte neben dir um und meint völlig ernst zu dir: "I'm the best skier on the mountain!! I'm better than you!", dt. "Ich bin der beste Skifahrer auf diesem Berg!! Ich bin besser als du!"

Während du etwas perplex aus der Wäsche schaust und ernsthaft erwägst, dem angeberischen Arsch das freche Mundwerk zu stopfen, fangen andere an zu lachen - dein Nebenmann hat soeben 200 G.N.A.R. Punkte erworben.

G.N.A.R. ist ein Spiel, in dem man je mehr Punkte bekommt, je dämlicher man sich verhält - wer den Film dazu noch nicht kennt, kann ihn hier kostenlos anschauen. Sich gegenseitig zu veräppeln und aufzuziehen ist ebenso ausdrücklich erwünscht wie vorgetäuschte Arroganz und völlig übertriebene Angeberei. Massig Punkte gibt es beispielsweise für jemanden, der während einer extremen Line seelenruhig seine Mama anruft - 6000 Punkte. Wer zu einem professionellen Freerider hinläuft und meint: "Aren't you Tanner Hall? I can't believe you're a pro, I'm totally better than you!", dt. "Bist du nicht Tanner Hall? Ich kann nicht glauben, dass du professioneller Skifahrer bist, ich bin vieeeeeeel besser als du!", erhält 500 Punkte.

Zu Ehren von Shane McConkey, dem Erfinder des Spiels, findet auch hier in Revelstoke an seinem Todestag der offizielle G.N.A.R.-Tag statt. Morgens vor dem Lift Frühstücken, 3000 Punkte...


...seine Skikleidung verkehrt herum anziehen, 500 Punkte...


...Schneewechten mit den Skistöcken zerschlagen, um besser in die Line sehen zu können - und Aufmerksamkeit zu erregen - 200 Punkte. Dabei schreien: "Hey! Check me out! I'm gonna rip that shit!", dt. "Hey! Schaut mich an! Ich werde hier runterfetzen!", 200 Punkte...


...der Hang der Freeride World Tour, mit dem selbst die professionellen Freerider im Contest zu kämpfen hatten, gibt 9000 Punkte...


...fährt man diese Line aber in Boxershorts, sind zusätzliche 5000 Punkte zu holen...



...mitten in der Line anhalten und gemütlich Pinkeln, 200 Punkte...


...seine Boxershorts ausziehen und auf den Unterwäschebaum werfen, 1000 Punkte...


...splitterfasernackt unterm Sessellift Buckelpiste fahren, 5000 Punkte...


...dabei noch einen Spread-Eagle machen, 100 Punkte.


Shane McConkey wäre absolut begeistert gewesen...

Mit diesem Post zum definitiv verrücktesten Tag in Revelstoke verabschieden wir uns von unserer werten Leserschaft. Wir hoffen, dass ihr ein wenig an unserer Begeisterung für ein episches Vierteljahr teilhaben konntet - und selbst wenn einige von euch der viele Schnee schon nach dem dritten Blogeintrag genervt hat, danke fürs trotzdem Lesen.

Und jetzt? Back to Reality...

Fabi und Jonathan

24.3.11

Rogers Pass


Rogers Pass stellte für die Menschheit über lange Jahre hinweg nichts als ein Hindernis dar. Von den ersten Siedlern auf der Reise gen Westen über die transkontinentale Eisenbahn zu Ende des neunzehnten Jahrhunderts bis hin zu den Autofahrern heute - für alle ist Rogers Pass im Winter ein Albtraum.

Bei Freeridern hingegen gilt Rogers Pass auch als Mekka des Skitourens. Während man Ende März in den meisten niedrigeren Skigebieten nur noch sulzigen Schneematsch antrifft, versprechen die vergletscherten Höhen um Rogers Pass noch unberührten Tiefschnee. Daher beschlossen wir gemeinsam mit den beiden Schweden Daniel und Daniel, den Legenden um Rogers Pass auf einer zweitägigen Tour mit Übernachtung in der Asulkan Cabin auf den Zahn zu fühlen.

Mit anderthalb Stunden Verspätung - die Herren Skandinavier hatten verschlafen - holten uns die Schweden am Mittwochmorgen ab und wir machten uns auf dem Weg zu Rogers Pass. Am Parkplatz angekommen stellte sich schnell heraus, dass unsere Vorstellungen bezüglich Übernachtung in einer einfachen Hütte auf dem Gletscher grundverschieden waren - während Fabi und ich unsere Rucksäcke mit Proviant, warmer Kleidung und Decken vollgestopft hatten, setzten die beiden Daniels auf die gewichtsoptimierte Variante und verzichteten komplett auf derlei Luxus.


Dreieinhalb Stunden und sieben Kilometer später bereuten wir unsere Entscheidung zutiefst. Müde Beine, müde Schultern, müder Rücken. Hätten wir doch auf das ganze Geraffel verzichtet, das wie ein Sack Steine auf unseren Schultern lastete... Schlussendlich erreichten wir dennoch glücklich, aber erschöpft die winzige Asulkan Cabin am Fuße des Asulkan Gletschers.



Den Tag wollten wir jedoch nicht alleine mit Aufsteigen beschließen - wir waren schließlich des Skifahrens und nicht des Bergsteigens wegen an den Rogers Pass gereist. Daher machten wir uns eine gute Stunde später wieder auf den Weg in Richtung Gletscher.
Aufgrund der beschränkten Sicht und der damit verbundenen Gefahr durch Gletscherspalten brachen wir unsere ersten Erkundungen jedoch weniger später ab und beschlossen stattdessen, im einsetzenden Schneegestöber das sogenannte Tree Triangle - ein lose bewaldetes dreieckförmiges Waldstück unterhalb der Hütte - unsicher zu machen.



Nach insgesamt 1600 Höhenmetern beschlossen schlussendlich aber auch Fabi und ich, die Segel zu streichen - der große und der kleine Daniel hatten uns schon früher in Richtung Hütte verlassen. Nach einem riesigen Topf "leckerer" Spaghetti mit Tomatensauce auf Pulverbasis und ein paar Runden Kartenspielen fielen wir dann todmüde ins Bett.

Während Fabi und ich in trockener Kleidung unter unseren warmen Decken tief schlummerten, rächte sich die leichte Gepäckwahl für die beiden Schweden bitterlich. Während der kleine Daniel nach und nach seine kompletten Skiklamotten anzog - inklusive der Innenschuhe seiner Skistiefel - stand der große Daniel mehrfach auf, um nach unten zu klettern und sich vor dem Gasofen aufzuwärmen. Wahrlich keine gemütliche Nacht für die beiden...

Gestärkt von original schwedischem Porridge (Haferbrei) zum Frühstück machten wir uns am folgenden Morgen auf den Weg zu Youngs Peak, dem höchsten Berg oberhalb des Gletschers. Die trübe Sicht vom Vortag wie weggewischt erwartete uns strahlender Sonnenschein - perfekte Voraussetzungen für einen perfekten Tag.
Kurz vor Youngs Peak trafen wir auf eine Tourengruppe, die unter Anleitung eines Bergführers versuchten, den letzten steilen Abschnitt zum Gipfel zu erklimmen. Während wir mit Abfellen beschäftigt waren - wegen möglicher Gletscherspalten und der Lawinengefahr hatten wir beschlossen, nicht ganz bis Youngs Peak vorzustoßen - riss die Schneedecke oberhalb der Gruppe plötzlich und die ausgelöste Lawine spülte die Ausrüstung einiger Tourer mit nach unten. Glück, dass "nur" die relativ dünne, windverfrachtete Neuschneemenge im Hang lag und deshalb alle mit dem Schrecken davon kamen...


Unter uns breitete sich das Tal aus; Gletscher und weiße Berggipfel so weit das Auge reicht. Links unten im Bild, kurz unter der Schattenkante, ist ganz klein die Asulkan Cabin zu sehen.


Vor uns lagen die Seven Steps of Paradise - die sieben Stufen des Paradises, eine der bekanntesten und dem Hörensagen nach besten Freeridelines in ganz Kanada. Bilder sagen mehr als tausend Worte...



Einfach episch.





Nach surrealen 1200 Höhenmeter aus sanften Wellen weißen Goldes erreichten wir den Talgrund - totally stoked...


Nachdem wir die "dunkle Seite" von Rogers Pass als Autofahrer bereits kennen gelernt hatten, zeigte sich Rogers Pass dieses Mal von seiner besten Seite. Eine der beeindruckendsten Lines unseres Trips bisher, wenn auch mit stundenlangen Aufstiegen über insgesamt 2800 Höhenmeter im Schweiße unseres Angesichts teuer erkauft.

Wenn sich die Lawinen an Rogers Pass nächste Woche zurückhalten und wir pünktlich zu unseren jeweiligen Flügen nach Calgary kommen, sind wir mit Rogers Pass wieder versöhnt. Wehe, wenn nicht...

J

21.3.11

Neuer Tag, neue Line....

Nordosthang, noch fluffiger Powder, moderate Steilheit.....schön oder?

20.3.11

Brown Shorts...

Braune Unterhosen... (Name der steilsten Rinne im Revelstoker Skigebiet)

...nothing else needs to be said. Just look and shit your pants.
...mehr gibt es nicht zu sagen. Einfach anschauen und sich dabei in die Hosen machen.


   

 

Well, enough braggin' for today...
So, genug Angeberei für heute...
 
...mhh ok stop, just one more time.
...mhh ok stopp, einmal noch.



 Havin' a beer in the sun on the porch after rippin' a sick shoot....Revy is the place to be!
Ein kühles Bier auf der Veranda genießen, nachdem man eine üble Rinne heruntergefetzt ist... In Revy sollte man sein!


19.3.11

Our Playground

So sieht unser Spielplatz aus Leute. Neidisch? Solltest du sein.

North Bowl Area@Revelstoke Mountain Resort lässt jegliches Freerider Herz höher schlagen. Auf unserem Spielplatz gibt es: Pillowlines, steile Shoots, sicke Shoots, tödliche Shoots, geile Lines, super Treeruns, Cliffs von 2m-20m (wems gefällt auch mehr)


 
Alles blau verzeichnete haben wir schon zig-fach befahren und erkundet. Außerdem ist es vom Lift mit nur kurzen Hikes bis max. 20 min zu erreichen. Gracias Ridge wartet Tage nach dem letzten Schneefall noch mit Traum Bedigungen auf, da man um die guten Sachen zu erreichen mindestens 3 mal hiken muss.

Die roten Lines sind ein bissel speziell und gehören eher in die Kategorie Shoots. Sie sind auch nur über einen Hike Richtung Mt. Mackenzie oder mit Tourenausrüstung von weiter unten zu erreichen. Für das Fahren der Shoots müssen Schnee-, Wetter- und Lawinenbedingungen passen, was leider eher selten der Fall ist.


Heute haben wir die Liste offener Runs etwas verkleinert und sind 3 der Shoots gefahren. Auch wenn keiner von uns Geburtstag hatte den Birthday Shoot, den XYZ Shoot und den Highway Shoot.

 
Fabi@top of Birthday Shoot

 Jona in Birthday Shoot...wuuuhu steil!

    
 XYZ Shoot

 Fabi@Highway Shoot

Das Freeksi World Tour Face wär noch was, ist aber ziemlich schwierig zu erreichen und auch Lawinentechnisch nicht soo der Hit. Nicht umsonst wurden die Contestteilnehmer mit dem Heli hochgeflogen.Vor Brown Shorts, dem steilsten aller Shoots, scheißen wir uns wirklich in die Hoße. Der ist uns vielleicht a bissel zu steil und "Falling" is mal wieder "not an option", weil unten einige Cliffs auf einen warten. Wir werden sehen. Door 4 dagegen könnte mal noch drin sein, wenn die Wechten nur mitspielen. Die sind inzwischen überall am Bergrücken auf eine beachtliche Größe angewachsen.


Und is die Landung mal wieder zu flach? Na dann endet man eben soooo:

14.3.11

Verkehrte Welt

Powder von Wochenendskifahrerhorden zerpflügt, im Tal regnets, schlechte Sicht, Lawinenwarnstufe 4, Ausflüge ins Backcountry also gestrichten....Motivation null.

Was tun? Na ab in den Schnee.

Einfach mal die Gerätschaften tauschen und auf zum "Magic Carpet" dem Anfängertransportband in Revelstoke. Länge = 100m, Steilheit 1°
Genau richtig um möglichst viel Spaß zu haben. Je unsteiler desto geiler. Wissen wir doch alle.


Klar, Boarder sitzen eh immer nur auf der Piste rum und rutschen den Schnee weg.

Morgens haben wir wie ihr seht unsere Ski- bzw. Board Skills am Kinderhang von 0 auf 100 verbessert.
Zum fast ersten Mal haben wir dann auch im Bergrestaurant Mittagspause gemacht um uns von den Anstrengungen zu erholen.
Nachmittags war uns dann das Transportband zu langweilig und wir sind mit der Gondel hoch.....und der Spaß ging erst richtig los.
Die ersten 100 m weg von der Gondel hat Fabi den kompletten Ziehweg gebraucht um überhaupt klarzukommen und hat allen den Weg versperrt, typisch Skifahrer eben. Jona ist gemäß Boarderstyle einfach auf der Backside schön runtergerutscht. Der erste steile Teil der Piste stand uns dann bevor und es war eine echte Herausforderung im Vergleich zum East-Face oder 15m Cliff-Drops Hardcore!
Mindestens 5 Minuten hat Fabi für 2 Schwünge gebraucht und hat ständig rumgejammert das er da nie runterkommt. Jona ist natürlich gemäß Boarderstyle einfach auf dem A**** runter.

Ja die ersten Meter auf den konstant steilen Revelstoker Pisten waren zugegebenermaßen etwas zäh.
Beim zweiten Mal hat das aber alles schon viel besser geklappt und Fabi konnte ein paar Parallelschwünge in den Slushy Schnee setzen.


 

Jona saß oder lag mal wieder nuuuur auf der Piste rum. Und Fabi konnte ein paar super profesionelle GoPro Aufnahmen von seinen Runs machen.

Zusammenfassend ein sehr spaßiger Tag mit einigen neuen Erkenntnissen:

Jona wird jetzt Boarder weil man also Boarder so bequeme Schuhe hat, immer nur sein Board und nicht 2 Stöcke und 2 Ski tragen muss und weil Boarden einfach geil ist.

Fabi wird jetzt Skifahrer weil man auf Ziehwegen nieee stecken bleibt, man "best skier on the mountain" sein kann und weil Skifahren einfach geil ist.

In diesem Sinne. Morgen schneits wieder und das Leben in Revelstoke wird dann sicher wieder in gewohnten Bahnen verlaufen.

8.3.11

Mackenzie East Face

Die Grenze zwischen richtig geilen und unfahrbaren, potentiell tödlichen Freeride Lines ist in Revelstoke - wie überall sonst auch - fließend. Zum einen sind viele Lines technisch anspruchsvoll; Stürzen ist aufgrund der Steilheit und darunter gelegenen Cliffbändern schlichtweg keine Option. Zum anderen ist die Lawinengefahr in diesen Bereichen aufgrund von Steilheit und überragender Wechten fast immer extrem hoch.

Das alles heißt allerdings nicht, dass diese Freeride Lines grundsätzlich unmöglich sind; es müssen aber einige Faktoren zusammenkommen, damit das Ganze nicht zum russischen Roulette wird.
1. Umfassende Sicherheitsausrüstung.
2. Ausgezeichnete körperliche Verfassung und sicke Skills (gutes Fahrkönnen).
3. Guter, griffiger Schnee; weder abgerutscht noch eisig noch harte Lawinenbrocken.
4. Schneedecke gut verfestigt und Lawinengefahr gering.
5. Gute Sicht.
6. Ein Guide, der genau weiß, wo es hingeht - denn von oben sieht eine Line oftmals ganz anders aus als von unten.

***

Als wir vor ein paar Tagen mit einigen anderen Skibums im Revelstoker Schimmbad im Hot Tub saßen und die bereits im vorangehenden Post erwähnten steilen Couloirs wie Door 4 und Brown Shorts diskutierten, erzählte uns Gene - ein amerikanischer Boarder von der Westküste - dass es in Revelstoke eine noch extremere, aber fahrbare Line gibt - das Mt. Mackenzie East Face. Wegen der Steilheit und der damit verbundenen Lawinengefahr sei das Face allerdings an nur sehr wenigen Tagen im Jahr fahrbar.

Als wir gestern also unterhalb des Gipfels von Mt. Mackenzie standen und erstmals einen Blick auf das vom Skigebiet aus verdeckte, unglaublich steile East Face erhaschen konnten, meinten wir unisono "Never ever!" - "Niemals!".

Heute morgen aber kam prompt eine SMS von Gene:
"Today, East Face, are you in?" - "Heute, East Face, seid ihr dabei?".

Schneller Faktencheck:
1. LVS, Schaufel, Sonde, Lawinenrucksack, Walkie Talkies. Unsere Sicherheitsausrüstung ist so umfassend wie nur möglich und in perfektem Zustand. Check.
2. Fitter den je und zwei Monate 'Übungsfahrten' hinter uns. Check.
3. Guter, griffiger Schnee. Check.
4. Lawinenwarnstufe 2 und alle kritischen Stellen nur in südlicher Ausrichtung. Check.
5. Ein paar Wolken, aber ansonsten strahlender Sonnenschein. Check.
6. Gene als Guide. Check.

Zwei Stunden später kauerten wir also auf dem Gipfel von Mt. Mackenzie und versuchten, einen guten Blick auf die Line zu bekommen. Zumindest anschauen wollten wir uns diese einmalige Gelegenheit schon...


Wenige Minuten später standen wir - totally stoked - am Fuße des Berges; in unserem Rücken das bezwungene East Face - hier rot angedeutet unsere Line. Yeah!

J